Elektromobilität mit Vorbehalt vom Nischen- zum Massenmarkt
Die Elektromobilität ist im Trend. Die Technologie entwickelt sich langsam vom Nischenmarkt zum Massenmarkt und ist dennoch mit grossen Vorbehalten konfrontiert. Der TCS hat zusammen mit dem Umfrageinstitut gfs.bern eine repräsentative Umfrage zur Elektromobilität lanciert. Der TCS-Barometer zur E-Mobilität gibt nun erstmals Antworten zur Haltung der Schweizer Bevölkerung gegenüber der Elektromobilität und zeigt Ängste und Erwartungen auf.
Die Schweizer Bevölkerung ist in Bezug auf ihr Mobilitätsverhalten zwischen Wunsch und Wirklichkeit hin- und hergerissen. Danach gefragt, welche Mobilitätsform man in den nächsten Jahren vermehrt nutzen will, werden Elektroautos am häufigsten genannt. Die Realität auf Schweizer Strassen ist derzeit aber eine andere. Elektroautos machen erst drei Prozent aus. Dies könnte sich aber schon bald ändern. So gibt jeder zweite an, die Wahrscheinlichkeit in den nächsten drei Jahren ein Elektroauto zu kaufen sei sehr oder eher wahrscheinlich.
Grosse Hoffnung an Zukunft der E-Mobilität und Wille mit E-Autos die Umwelt zu schonen
In der Befragung kommt deutlich die Hoffnung zum Ausdruck, mit Elektroautos die Umwelt zu schonen. Der mit Abstand häufigste Grund für den Kauf eines Elektroautos ist das Klima respektive die Reduktion des CO₂-Ausstosses. Zweidrittel aller Befragten stimmen dem zu. Auch der Glaube, dass der Elektromobilität die Zukunft gehört und die Tatsache, dass E-Autos weniger Lärm verursachen, sprechen laut den Befragten für den Kauf eines Elektroautos.
Anschaffungskosten sowie mangelnde Reichweite und Ladesäulen schrecken ab
Das Feld der Gründe, die gegen den Kauf eines Elektroautos sprechen, ist breiter als jenes der Gründe dafür. Der am häufigsten genannte Grund sind die hohen Anschaffungskosten mit 50 Prozent Zustimmung. Auf Rang zwei und drei mit etwas über 40 Prozent Zustimmung folgen die mangelnde Dichte an Ladestationen und die geringe Reichweite der Fahrzeuge.
Männer zwischen 40 und 65 Jahren sind mehr begeistert für E-Mobilität
Nur gerade für 3 Prozent der Schweizer Einwohner ist das Elektroauto das primäre Fortbewegungsmittel. Das zukünftige Potenzial darf jedoch als deutlich grösser angenommen werden. 27 Prozent der Schweizer Einwohnerschaft können als Kernpotenzial für Elektromobilität beschrieben werden, zusätzliche 21 Prozent zählen zum Ausbaupotenzial. Soziodemographisch betrachtet finden sich im Kernpotenzial signifikant mehr Männer als Frauen, mehr 40- bis 65jährige und weniger Einwohner mit mittlerem Bildungsstand. Zudem sind deutlich mehr italienisch- und französischsprachige Personen darunter. Im Ausbaupotenzial sind 18- bis 39jährige Deutschschweizer häufiger vertreten. Für ein knappes Drittel der Schweizer Bevölkerung ist davon auszugehen, dass E-Mobilität kein Thema ist.
Weitere Hinweise und Quellen
- Jeder zweite in der Schweiz will ein E-Auto kaufen (TCS)
- Alle Ergebnisse aus dem TCS-Barometer E-Mobilität (TCS)
- Die Befragten möchten in Zukunft E-Autos vermehrt nutzen
- Welches Auto verursacht mehr Treibhausgas: elektrisch oder fossil?
- Moderne Elektro-Flitzer für mehr Mobilität in der Stadt
- Schweizer Elektro-Roller-Test 2019 vom TCS
- Wasserstoff und Sauerstoff reagieren zu Wasser und Strom
- Deutschland soll Nr. 1 bei Wasserstoff werden (PC WELT)
- Die Wasserstofftankstelle für zu Hause (NZZ)
- Schweizer entwickeln Wasserstoff-Tankstelle für zu Hause (Spiegel Online)
- Forscher entwickeln Wasserstoff-Tankstelle für Privatanwender (PC WELT)
- Elektroauto 2.0 – Fahrbericht Hyundai Nexo (Spiegel Online)
- Harald Lesch: Brennstoffzelle im Auto: Besser als Lithiumakkus?