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Bohrt die Menschheit jetzt nach Wasserstoff?

Geologischer Wasserstoff H₂ gewinnt als Primärenergie endlich an «Fahrt»!

Schon seit Jahren sehne ich mich nach Neuigkeiten rund um Wasserstoff, dem ersten Element in unserem Periodensystem mit der Abkürzung H (Hydrogen). Im November 2018 habe ich beispielsweise im Blog-Artikel «Wasserstoff und Sauerstoff reagieren zu Wasser und Strom» auf folgende Situation drauf aufmerksam gemacht: «Wie der menschliche Irrsinn über die einfachste Sache der Welt stolpert(e)». Die neusten Meldungen in Forschung und Technik bestätigen in der Tat meinrn Verdacht, dass die Menschheit über die einfachste Sache der Welt stolperte und immer noch stolpert. Eine Geschichte, die in Science, Band 379, Ausgabe 6633, erschien, bestätigt ebenfalls, dass die Menschheit schlicht und ergreifend eine Gabe Gottes, den Wasserstoff, kläglich vernachlässigte. Hier ein Zitat-Ausschnitt:

IM SCHATTEN eines Mangobaums erzählte Mamadou Ngulo Konaré das legendäre Ereignis seiner Kindheit. 1987 waren Brunnengräber in sein Dorf Bourakébougou in Mali gekommen, um nach Wasser zu bohren, hatten jedoch aufgegeben, ein Bohrloch in einer Tiefe von 108 Metern trockenzulegen. „In der Zwischenzeit kam Wind aus dem Loch“, sagte Konaré 2012 zu Denis Brière, Petrophysiker und Vizepräsident bei Chapman Petroleum Engineering. Als ein Bohrer in das Loch spähte, während er eine Zigarette rauchte, explodierte ihm der Wind ins Gesicht.

„Er ist nicht gestorben, aber er wurde verbrannt“, fuhr Konaré fort. „Und jetzt hatten wir ein riesiges Feuer. Die Farbe des Feuers war tagsüber wie blaues glitzerndes Wasser und wies keine schwarze Rauchverschmutzung auf. Die Farbe des Feuers in der Nacht war wie leuchtendes Gold und überall auf den Feldern konnten wir uns im Licht sehen. … Wir hatten große Angst, dass unser Dorf zerstört würde.“

Die Besatzung brauchte Wochen, um das Feuer zu löschen und den Brunnen zu verschließen. Und dort blieb es, von den Dorfbewohnern gemieden, bis 2007. Damals erwarb Aliou Diallo, ein wohlhabender malischer Geschäftsmann, Politiker und Vorsitzender von Petroma, einem Öl- und Gasunternehmen, die Schürfrechte in der Region um Bourakébougou. „Es gibt ein Sprichwort, dass Menschen aus Dreck bestehen, der Teufel jedoch aus Feuer“, sagt Diallo. „Es war ein verfluchter Ort. Ich sagte: ‚Nun ja, verfluchte Orte, ich verwandle sie gerne in Orte des Segens.‘“

HIDDEN HYDROGEN
Does Earth hold vast stores of a renewable, carbon-free fuel?
16 FEB 2023
BYERIC HAND
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Auf der Suche nach verstecktem Wasserstoff in der Erde

Laut einer amerikanischen Untersuchung ist tief unter der Erde so viel natürlicher Wasserstoff verborgen, dass dieser uns tausende von Jahre mit Energie versorgen könnte. Wie konnte das bisher übersehen werden und wo kann man ihn finden?

Wasserstoff gilt als wichtiger Treiber für die Energiewende – doch stellt man ihn aus Öl oder Gas her, ist er schmutzig. Grünen Wasserstoff herzustellen ist bislang noch recht teuer. Nun kommt auf einmal natürlicher Wasserstoff ins Spiel, eben solcher, der sich in der Erde versteckt. Bislang sind Forschende davon ausgegangen, dass die Förderung sich nicht lohnt, da es zu wenig davon gibt oder weil er zu schwierig zu fördern sei. Das war vielleicht ein Trugschluss, möglicherweise verfügt die Erde über riesige Vorräte von dem erneuerbaren, kohlenstofffreien Brennstoff. Überall auf der Welt wird mittlerweile danach gesucht. Es kommt Goldgräberstimmung auf. Auch Deutschland ist dabei und beteiligt sich an der Erforschung natürlicher Vorkommen von Wasserstoff in mehreren afrikanischen Ländern.

Natürlicher Wasserstoff wird auch als weißer Wasserstoff bezeichnet. Lange Zeit ging man davon aus, dass er nicht in hohen Konzentrationen in der Erdkruste vorhanden sei, so dass sich eine kommerzielle Nutzung kaum lohnt. Ein Grund dafür war, dass man abertausende von Bohrungen nach Erdgas und Öl vorgenommen hat und nie auf größere Wasserstoffvorräte getroffen ist. Allerdings treten Wasserstoff und fossile Brennstoffe eher selten an denselben Orten auf. Außerdem wurde meist nicht gemessen, ob Wasserstoff aus dem Bohrloch austritt – man war ja auf der Suche nach Öl oder Erdgas. (Quelle: https://www.ingenieur.de/)

Natürlicher Wasserstoff: neuer Goldrausch?

(YouTube von Breaking Lab)

Natürlicher Wasserstoff wird immer interessanter als erneuerbare Energiequelle. Es gibt zwei Theorien, wie der Wasserstoff entsteht: die Serpentinisierung und die Radiolyse. Experten halten die Serpentinisierung für die wahrscheinlichere Entstehungsart. In Mali wurde bereits 1987 Zufallsfunde von Wasserstoff erzielt. Der Wasserstoff entsteht unter anderem in heißen und tiefen Gesteinsschichten an Land und im Meer. (Zusammenfassung von ChatGPT for YouTube)

Highlights

  • 💡 Natürlicher Wasserstoff wird als zukünftige erneuerbare Energiequelle immer interessanter
  • 🎓 Es gibt zwei Theorien zur Entstehung von weißem Wasserstoff: Serpentinisierung und Radiolyse
  • 🌊 Der Wasserstoff wird im Meer sowie in heißen und tiefen Gesteinsschichten an Land gefunden
  • 🔍 Obwohl es noch unerforscht ist, wird Serpentinisierung als wahrscheinlichste Entstehungsart angesehen
  • ⚡️Bereits 1987 wurde in Mali Zufallsfunde von Wasserstoff entdeckt, der das Dorf seither mit Energie versorgt
Wir haben hier schon sehr oft über Wasserstoff geredet und welche Methoden es gibt, um ihn klimaneutral herzustellen. Aber wieso müssen wir Wasserstoff überhaupt herstellen, wenn er doch ganz natürlich vorkommt und wir ihn direkt aus dem Boden bergen könnten? Ja, tatsächlich gibt es sogenannten weißen, natürlichen Wasserstoff. Es gibt sogar Untersuchungen, die sagen, dass sich so viel natürlicher Wasserstoff unter der Erde befindet, dass er uns mehrere Tausend Jahre mit Energie versorgen könnte. Wie natürlicher Wasserstoff entsteht, wieso wir nicht längst natürlichen Wasserstoff im großen Maßstab bergen und wie wir es in Zukunft nutzen können, das erfahrt ihr in diesem Video!

Weitere Hinweise und Quellen